Aufgrund seiner Geologie gibt es im Müllerthal eine besondere Art von Quellen, die Quellen mit Tuffsteinformationen oder versteinernde Quellen. Sie sind aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen der Fließgeschwindigkeit oder der physikalisch-chemischen Wasserqualität als prioritäre Lebensräume definiert, die durch die Habitat-Richtlinie geschützt sind. Typisch sind die Kalkablagerungen, die durch die Ausfällung von Kalziumbikarbonat im Wasser entstehen. Inkrustierende Quellen beherbergen eine hochspezialisierte Fauna und Flora.
Diese Anfälligkeit der Quellen hat uns dazu veranlasst, 2013 im Auftrag des Syndikats Müllerthal und der Administration de Nature et des Forêts - Arrondissement Est eine Bestandsaufnahme des Zustands aller Quelltypen durchzuführen. Bei dieser Bestandsaufnahme wurden 348 Quellen erfasst, davon 159 im offenen Gelände und 189 im Wald. Dabei wurde deutlich, dass sich mehr als die Hälfte der Quellen in einem mittleren oder schlechten Zustand befindet. Am stärksten betroffen sind die Quellen im offenen Gelände.
Diese Erkenntnis war die Grundlage für den aktuellen Aktionsplan zum Schutz der Quellen im Müllerthal. Ziel ist es, rund 40 Quellen zu verbessern, um dieses einzigartige Naturerbe zu erhalten. Die allgemeine Verbesserung des ökologischen Zustands der natürlichen Quellen wird sich auch positiv auf die Qualität des Trinkwassers auswirken. Um die Wirkung der Maßnahmen zu verfolgen, werden sie von einem Monitoring der Fauna und der physikalisch-chemischen Parameter begleitet.