Tümpel sind stehende Gewässer mit einer relativ kleinen Oberfläche, die weniger als 10 Ar groß und in der Regel nicht tiefer als 1 Meter sind. Im Vergleich zu ihrem geringen Wasservolumen sind sie oft sehr artenreich. Da sie im Sommer häufig austrocknen, fehlt es an Fischen. Das Fehlen dieser Raubtiere ermöglicht es vielen auf diesen Lebensraum spezialisierten Tieren wie Amphibien, Libellen, Mollusken und anderen, sich zu entwickeln.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren stehende Gewässer in der Landwirtschaft sehr häufig, wo sie beispielsweise als Viehtränke oder Wasserreservoir für Brände dienten. Mit der Einrichtung von Wasserversorgungssystemen wurde das Wasser in den Tümpeln nicht mehr genutzt, und da sie nicht gepflegt wurden, verschwanden sie nach und nach entweder durch natürliche Sukzession oder wurden sogar durch Aufschüttung beseitigt.
Bei Bestandsaufnahmen wurde festgestellt, dass die Gesamtfläche der Tümpel in Luxemburg um mehr als 80% abgenommen hat. Seitdem besteht ein großer Bedarf, diesen Trend umzukehren, da dieser Verlust an Lebensräumen zu der Feststellung geführt hat, dass viele Arten, die auf diese Gewässer angewiesen sind, ebenfalls Gefahr laufen, auszusterben. Um dieser Dringlichkeit gerecht zu werden, wurden bereits in der Vergangenheit mehrere Initiativen ins Leben gerufen.
Derzeit verwaltet die natur&ëmwelt Fondation Hëllef fir d'Natur mehr als 250 von insgesamt 2.500 Gewässern im Großherzogtum Luxemburg. Um das Netz der Teiche und Weiher weiter zu verdichten und den Erhaltungszustand vieler bedrohter Arten zu verbessern, hat die Stiftung vor, ab 2018 50 neue Gewässer anzulegen. Das Projekt wird aus dem "Fonds für Umweltschutz" finanziert. Die Strategie zur Schaffung dieser Lebensräume stützt sich auf die Strategie, die 2013 im Habitat-Aktionsplan "Tümpel in offenen Lebensräumen" des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur, Abteilung Umwelt, vorgeschlagen wurde.